Tahmineh Mirmotahari

„Wie man eine Kerze anzündet“ ist eine immersive Multimedia-Installation, die die tiefgreifenden Verbindungen zwischen Erinnerung, Identität und Ritual durch die symbolische Handlung des Kerzenanzündens erforscht. Die Installation besteht aus neun 30 x 40 cm großen Leinwänden, die mit Bienenwachs verziert und in einem Raster aus drei Reihen und drei Spalten angeordnet sind. Sie lädt die Betrachter zu einer sinnlichen Reise ein. Beginnend mit einem kleinen Bereich aus Bienenwachs auf der ersten Leinwand, breitet sich das Material nach und nach aus und symbolisiert so den fortwährenden Prozess der Verwandlung und den Fluss der Zeit.

Das Anzünden und Löschen einer Kerze – eine universelle, aber zugleich zutiefst persönliche Handlung – dient als Metapher für die Vergänglichkeit von Erinnerung und Identität in einer sich ständig wandelnden Welt. Kerzen markieren die bedeutenden Momente des Lebens: Freude, Trauer, Feierlichkeit und Reflexion. Über Kulturen und die Geschichte hinweg symbolisieren sie Licht in der Dunkelheit, Erneuerung und die Verbindung zu etwas Größerem. Jede angezündete Kerze trägt eine einzigartige Emotion, einen in der Zeit schwebenden Moment, der uns an die Zerbrechlichkeit und Schönheit der Existenz erinnert.

Ich beschäftige mich mit Erinnerung als kollektivem Prozess und erforsche, wie Geschichten, Rituale und materielle Kultur unsere Identität prägen. In meiner Kunst verbinde ich Erzählungen, körperliche Praktiken und Artefakte als Träger der Erinnerung. Dabei möchte ich die Wandelbarkeit von Erinnerung zeigen.